Release, New Dance, Improvisation, Performance, Konzepttanz, Sprechtheater und noch einiges mehr – welche Formate und Methoden zur Vermittlung zeitgenössischer tanz- und theaterkünstlerischer Inhalte eignen sich besonders für die pädagogisch-künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, vor allem mit solchen aus benachteiligenden sozialen Verhältnissen und mit Migrations- oder Fluchterfahrung?
Um diese Frage geht es in der bereits seit 2018 alljährlich von der Initiative LUNA PARK in Berlin realisierten Fachkräftebegegnung Teaching Performance für Teilnehmende aus Griechenland und Deutschland, die zuletzt im September 2024 in Berlin stattfand. In Einrichtungen der formellen und informellen Bildung in mehreren europäischen Ländern engagieren sich die Teilnehmenden als Lehrende in der Tanz-, Theater- und Musikpädagogik, sie komponieren, schauspielern und entwickeln Choreografien für Laien und Profis in Tanz und Performance. Die Erfahrungen, aus denen sie schöpfen und die sie in den Austausch mitbringen, machen sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, verbunden mit ihren eigenen sozialen und kulturellen Bezügen, teils gesammelt in jahrzehntelanger Arbeit, teils in ersten Arbeitskontexten.
In Berlin treffen sich die Fachkräfte in der Gesundbrunnen-Grundschule, einer Brennpunktschule im Wedding, wichtigster Kooperationspartner der Initiative LUNA PARK und lokaler Schwerpunkt ihres Engagements. Dazu kann die weitläufige helle Aula der Schule als Begegnungs-, Diskussions- und Proberaum genutzt werden. Ein idealer Ort, um die eigene Praxis zu reflektieren, Methoden zu recherchieren, zu vergleichen, sie auszuprobieren, und nicht zuletzt kurze Tanzsequenzen zu erarbeiten. Auch andere Räume der Schule sind einbezogen: ein parallel zur Begegnung stattfindendes tanz- und theaterpädagogisches Workshop-Programm der Initiative LUNA PARK schafft die Möglichkeit, einen direkten Einblick in die Praxis vor Ort zu bekommen – von der Hospitation einer Fachkraft am Morgen bis zu einer Pop-Up-Performance der Kinder auf dem Schulhof am Nachmittag. Um ihrerseits den Kindern zu zeigen, woran sie während der Begegnung gearbeitet haben, zeigen im Anschluss einige der teilnehmenden Tanzschaffenden selbst eigene Choreografien. Auch bei Workshops, u.a. im TROPEZ, einem Kunstraum im nahen Freibad Humboldthain, in den Uferstudios, einem der wichtigsten Erprobungs- und Präsentationsräume für den zeitgenössischen Tanz in Berlin, und in der St. Elisabeth Kirche, einem Freiraum für die unterschiedlichsten Künste und Künstler*innen, können die Kinder von und mit den Fachkräften lernen, wie Tanz und Bewegung ihr Leben bereichern – und dass sie dabei richtig viel Spaß haben können.