Im Rahmen ihrer 7. Internationalen Begegnung für junge Tanzschaffende „How to dance in times of crisis?” in Athen vom 21. Oktober bis zum 6. November 2023 realisiert die Initiative LUNA PARK mittlerweile zum vierten Mal das kollektive Aufführungsformat LUNAPARK.works. Für LUNAPARK.works 04 erarbeiteten die Teilnehmer*innen gemeinsam eigene kurze Performances, darunter Soli und Gruppenstücke, z.T. als work in progress, die am 2. und 3. November 2023 im Industriepark PLYFA in Athen öffentlich präsentiert werden.

Das Austauschprogramm „How to dance in times of crisis?“ wird von der Initiative LUNA PARK (Berlin) u.a. in Zusammenarbeit mit LOUNA PARK ERGA (Athen) bereits seit 2016 mit jährlich stattfindenden Begegnungen in Berlin und Athen organisiert. Wie verändert sich in Zeiten gravierender sozialer Umbrüche, in Zeiten lokaler und globaler Krisen unser Verständnis von Kunst? Wie verändert sich unser künstlerischer Ausdruck? Tanzen wir in Zeiten der Krise anders? Kann Tanz etwas bewegen – auch außerhalb des Theaters? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die teilnehmenden jungen Tanzschaffenden in den Lectures, Seminaren und Diskussionen, darüber hinaus auch mit tanztheoretischen und philosophischen Ansätzen der Konzeption und Bewertung von zeitgenössischem Tanz und Performance Art. Unterstützt und kuratiert werden sie dabei von erfahrenen Choreograf*innen und Tanzwissenschaftler*innen, die zusätzlich auch praktische Workshops in Choreografie und Improvisation sowie gemeinsame Tanzproben anleiten, und die die jungen Künstler*innen insbesondere auch bei der Arbeit an den drei eigenen Projekten unterstützen, die im Rahmen von LUNAPARK.works 04 gezeigt werden:

_ Unbound (Solo, work in progress, Choreografie/Performance: Angeliki Anargyrou, Originalmusik: Antonios Palaskas – 40 Minuten) Das Werk ist eine kontemplative Reise durch die Gegenwart und die Vergangenheit, eine assoziative Rückkehr zu flüchtigen mnemonischen Spuren von Erfahrungen, die das menschliche Dasein prägen. Es stellt einen offenen Prozess der Selbsterzählung dar, der nach Antworten auf Fragen sucht wie: „Ist das ein Körper, der sich an seine äußere Umgebung anpasst? Ist es ein Körper voller Emotionen, einer, der berührt und berührt wird, einer, der sieht und gesehen wird?“

_ Mellem (Gruppenarbeit, work in progress, Choreographie/Performance: Evangelia Damianou, Michael Logothetis-Alafragkis, Evita Manou, Evi Symeonidou, Musik: Manos Nazlis – 20 Minuten) „Mellem“ bedeutet „zwischen“. Zwischen zwei Punkten, zwischen zwei Polen, die das Verhältnis eines Menschen zu sich selbst und zu anderen immer wieder neu definieren. Das Persönliche wird kollektiv (und umgekehrt), wobei Körper sich auf dynamische Interaktionen und kontinuierliche Oszillationen einlassen und letztendlich um eine gemeinsame Frage herum harmonieren: „Wie erleben wir Übergang, Unsicherheit, das Dazwischen?“

_ Kedos („Lamentation“, Gruppenarbeit, work in Progress, Konzept und Choreographie: Anna-Maria Karounou, Panagiota Bafouni, Angie Sarigeorgiou, Anthi Stasinou, Performance: Anna-Maria Karounou, Panagiota Bafouni, Anthi Stasinou – 20 Minuten) Das Werk bildet einen Versuch, sich der Trauer zu nähern (altgriechisch: Kῆδος). Ein Konzept mit vielfältigen Ausdrucksformen, verbunden mit der Idee von Fürsorge, Trauer, unerledigten Angelegenheiten, Reife und dem Übergang von einer Ära zur anderen.

Cast und Performance
Künstlerische Leitung und Kuratierung: Kosmas Kosmopoulos | Coaching, Training und Assistenz: Nikos Kalyvas, Nikoleta Koutitsa, Dr. Georgia Touliatou, Dr. Maria Tsouvala | Choreografie und Performance: Angeliki Anargyrou, Evangelia Damianou, Michael Logothetis-Alafragkis, Evita Manou, Evi Symeonidou, Anna-Maria Karounou, Panagiota Bafouni, Angie Sarigeorgiou, Anthi Stasinou, Sofia Gousgoula, Maia Joseph, Davide Lorenzi | Technical direction and lighting design: Dimitris Stamatis | Text and dramaturgical advising: Kai Pichmann | Production management and communication: Effie Athanasodimitropoulou | Photography and documentation: Giovanni Lo Curto