Ab dem Frühjahr 2020 war es uns durch die Zugangs- und Kontaktbeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht mehr möglich, unser vielfältiges Projektangebot wie gewohnt vor Ort „live“ zu realisieren. Um unsere Arbeit mit den Kindern fortsetzen zu können, haben wir im Rahmen des Projekts „Wir gehen Online!“ verschiedene digitale Vermittlungsformate neu auf- und ausgebaut. Vor allem unsere Tanz- und Theaterprojekte, die wir bereits seit Jahren in den Räumlichkeiten der Gesundbrunnen-Grundschule erarbeiten, proben und präsentieren, auch in Kooperation mit umliegenden Kitas und anderen soziokulturellen und kulturellen Akteuren in der Umgebung, haben wir den teilnehmenden Kindern, ihren Eltern und Familien und der Nachbarschaft wieder (neu) zugänglich gemacht. Zu diesen Projekten zählen u.a. „Tanzt kunterbunt!“ (seit 2013: tanzkünstlerisch begleiteter Übergang der Kinder aus Kitas in die Schule mit Kursen, Exkursionen und Präsentationen), „Wir spielen Märchen“ (seit 2014: Grundschüler*innen bringen ihre eigenen Versionen deutscher Volksmärchen auf die Bühne), „Verwandlungen“ (seit 2016: für Schüler*innen ab der 6. Klassenstufe offene Tanztheaterworkshops in den Ferien und an den Wochenenden – begleiteter Übergang der Kinder in die Oberschule).
Dazu haben wir eine digitale Infrastruktur eingerichtet, die es uns ermöglichte, unsere Kurse und Proben online und interaktiv durchzuführen, u.a. durch geeignete Videokonferenz-Programme und den ergänzenden Ausbau unserer bereits vorhandenen Webpräsenzen. Weiterhin konnten wir vielen Kindern, die noch nicht über ein internetfähiges Endgerät verfügten, einen eigenen Laptop zur Verfügung stellen. So trug „Wir gehen Online!“ auch dazu bei, die digitale Kompetenz der Kinder zu fördern, indem es sie – neben der Möglichkeit zur Teilnahme an unseren Tanz- und Theaterprojekten – mit den Mitteln und Fertigkeiten ausgestattet hat, die nötig sind, um in einer zunehmend digitalisierten Welt zu bestehen. In einer Situation stark eingeschränkter „analoger” Kommunikation war unser Projekt gerade für solche Kinder, die aus sozial und ökonomisch benachteiligten Verhältnissen stammen und deswegen ohnehin schon in ihrer Teilhabe eingeschränkt sind, von ganz besonderer Bedeutung.
Das Projekt „Wir gehen Online!“ wurde finanziert im Rahmen des Förderprogramms des Bundesverbands Soziokultur e.V. „NEUSTART. Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen“ aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).